Die Geschichte der Wassermühle auf dem Hof Riesau in Balkum
In der Bockwiede, einem Ortsteil von Balkum zum Kirchspiel Ueffeln gehörend, liegt der Hof Riesau mit der Wassermühle.
Seit 1240 ist der Hof urkundlich im Besitz der Familie, es war ein Freihof.
Die erste zum Hof gehörende Wassermühle -de Watermöölen- ist nach ältesten Aufzeichnungen 1441 gegründet worden. Bei früheren Beurkundungen des Hofes findet sie noch keine Erwähnung. Sie tritt in diesem Jahr mit Nennung des „molner to rysouwe“ in Erscheinung, findet sich 1455 als „de molen to Rysouwe“ wieder und weist 1490 den „Mollner Hanneke to Rysouwe und Johann de junge Mollner to Rysouwe“ aus.
Die alte Mühle wurde 1767 mit Zustimmung des Bischofs von Osnabrück abgebrochen und 300m unterhalb des Mühlenbaches am heutigen Standort größer als Fachwerkhaus aufgebaut.
Auch die Teichanlage wurde 1767 beim Bau der heutigen Mühle angelegt. Dazu wurde der Mühlenbach durch ein neues Bachbett weiter zum Hof hin verlegt und nach der Mühle wieder in seinen weiteren Verlauf zurückgeführt.
Bei der „Rosau-Mühle“ handelt es sich um eine oberschlächtige Mühle, bei der das Wasser von oben in die Schaufeln des Mühlrades stürzt und die Drehung des Rades durch das Gewicht des Wassers bewirkt. Sie verfügt über zwei Mahlgänge (von denen nach des Restaurierung noch einer in Betrieb ist).
Als die Wassermühle den steigenden Anforderungen nicht mehr gewachsen war, wurde 1862 zusätzlich zusätzliche eine zwei Mahlgänge umfassende Windmühle gebaut. Sie wurde bis 1900 betrieben und dann abgebrochen, während die Wassermühle erhalten weiter in Betrieb war.
Nach Ihrer Stilllegung Ende der 1950er Jahre setzte der allmähliche Verfall ein.
1976 übernahm der Heimatverein Ueffeln-Balkum die Mühle und restaurierte sie in über 10jähriger mühevoller Kleinarbeit.
1987 wurde die Mühle voll funktionsfähig der Öffentlichkeit wieder vorgestellt.
Die Wassermühle Riesau liegt landschaftlich sehr idyllisch und ist ein beliebtes Ausflugsziel auf einer der vielen Touren durch das Osnabrücker Nordland.
Die alte Mühle (Verfasser d.R. unbekannt)
Alleingelassen und verkannt
schaut einen Mühle weit ins Land.
Sie schaut zurück und denkt daran,
wie sich die Zeit doch ändern kann.
Was war ich ein für’n stolzes Werk,
die neue Mühle hinter’m Berg.
Ich trieb die Steine groß und schwer
und heute braucht mich keiner mehr.
Ich war der Technik letzter Schrei,
warum ist diese Zeit vorbei?
War ich nicht sparsam im Verbrauch?
Ich machte weder Staub noch Rauch.
Kein Wässerchen hab ich getrübt,
Ich hab‘ die Umwelt stets geliebt.
Was hat man nicht in all den Jahren
für schönes Mehl nach Haus getragen.
Und das ist nun der Dank dafür,
jetzt steh ich und verfaule hier.
Ich höre schon die Leute sagen;
wird man sie einmal nach mir fragen:
Auf einem Hügel, dicht am Ort,
stand eine Mühle, die ist fort.